Schluß mit der sinnlosen und verbrecherischen Bombardierung Jugoslawiens durch die NATO
Der Vorstand der GEW-Hochschulgruppe der Martin-Luther-Universität
Halle-Wittenberg wendet sich entschieden gegen die NATO-Bombardierungen
Jugoslawiens, die sowohl das Völkerrecht, das UNO-Statut und bezüglich
der Beteiligung der Bundeswehr auch das Grundgesetz Deutschlands verletzen.
Es ist längst klar geworden, daß dieses Bombardement das Leid der albanischen Kosovo-Bevölkerung um keinen Deut gelindert, sondern im Gegenteil vervielfacht hat. Zudem sind durch die Bomben in ganz Jugoslawien bis jetzt sehr viele unschuldige Menschen getötet worden. Dies wird von der NATO, die diesen Krieg ganz offensichtlich zum Austesten neuer Waffensysteme nutzt, menschenverachtend als unvermeidbare "Kollateralschaeden" verharmlost!
Andererseits erfreuen sich die Verantwortlichen für die andauernden Menschenrechtsverletzungen im Kosovo nach wie vor bester Gesundheit.
Die Leiden des Krieges tragen - wie tausendfach durch die Geschichte bestätigt - vor allem die einfachen Menschen, Frauen und Kinder, die für die Verbrechen von Nationalisten und gewissenlosen Politikern nicht verantwortlich sind.
Nach einer über 50-jährigen relativen Friedensperiode in Europa darf Krieg nicht wieder die Fortsetzung der Politik mit "high-tech"-Mitteln werden. Dies muß aus den Kriegskatastrophen dieses Jahrhundert geschlußfolgert werden.
Ein eskalierender NATO-Bombenkrieg ist das genaue Gegenteil von dem, was nötig wäre, die Leiden der Bevölkerung Kosovos zu beenden bzw. zu mindern.
Die Kriegslogik muß wieder durch zivilisierte Verhandlungen abgelöst werden, so schwierig sie sich auch gestalten mögen.
Dies gilt insbesondere auch aufgrund der Gefahr einer Kriegsausweitung.
Wir halten es daher für unverantwortlich, diesen Krieg auch nur einen Tag weiterzuführen.
Halle, den 26. Mai 1999
Vorstand der Hochschulgruppe der MLU der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
Diese Stellungnahme wurde an den Petitionsausschuß des Deutschen Bundestages gesandt.
Adresse: Deutscher Bundestag, Petitionsausschuß, Bundeshaus, 53113 Bonn
Am 17. Juni ging die Eingangsbestätigung des Petitionsausschuß
bei uns ein:
(registriert unter Pet 4-14-05-06-004577/0506)
... für Ihr Schreiben danke ich Ihnen. Zu der von Ihnen vorgetragenen Thematik ist aufgrund sachgleicher Petitionen bereits eine Prüfung eingeleitet worden, die noch nicht abgeschlossen werden konnte.
Im Interesse einer eingehenden Prüfung auch Ihrer Eingabe bitte ich um Verständnis für die Dauer des Verfahrens. Über das Ergebnis der parlamentarischen Prüfung erhalten Sie zu gegebener Zeit eine abschließende Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Prietze